Schießsport - So geht’s !


Nur 0,5 mm Durchmesser hat der 10er, der bestmögliche Treffer, für die 10m von der
Schießscheibe stehenden Schützen und Schützinnen. Es genügt eine Abweichung von
kleiner 0,03° von der Horizontalen bzw. 1/10 mm vom optimalen Anschlag und schon
wird aus der 10 eine 9. Da heißt es für die Athleten eine ruhige Hand haben und 
höchste Präzision beim Anvisieren des Ziels einhalten. Zur Unterstützung haben
die Schießsportler deshalb eine spezielle Schießkleidung, die den Stand stabilisieren
soll, an. Außerdem unterdrückt ein Schießhandschuh kleinste Bewegungen der Hand,
wie sie selbst durch den Pulsschlag ausgelöst werden können.

Das Luftgewehr darf maximal ein Gewicht von 5,5 kg haben. Über ein sog. Ringkorn
wird das Ziel anvisiert und bei optimaler Ausrichtung der Schuß durch Betätigen
des Abzugs mit einer Kraft von ca. 50-100 g ausgelöst. Dadurch öffnet sich ein
Ventil und eine definierte Menge an komprimierter Luft oder Preßluft strömt aus.
Die Ausdehnung des gasförmigen Mediums beschleunigt die Munition im Gewehrlauf
bis zu Spitzengeschwindigkeiten von 175 m/s (630 km/h). Die Luftgewehrmunition
selbst besteht aus Blei und hat ein Gewicht von 0,5 g. Der Durchmesser der
diabolo-förmigen Munition beträgt 4,5 mm.

Im Gegensatz zu den sonst üblichen Zielscheiben aus Karton, wird in der Bundesliga
auf elektronische Scheiben geschossen. Dabei wird die Trefferlage meist akustisch
ermittelt. Mehrere Schallaufnehmer registrieren dabei die Zeitunterschiede, die
der Schall vom Auftreffen der Munition zu den Sensoren benötigt und berechnet
daraus die Lage des Schusses.

In der Bundesliga hat jeder Schütze 40 Schuß innerhalb 60 Minuten abzugeben.
Die Aufaddierung der Treffer ergibt das Endergebnis vor den jeweiligen Schützen.
Mit Resultaten über 390 Ringen, von insgesamt 400 möglichen, ist schon ein
Topergebnis erzielt. Ergebnisse um 395 Ringe sind schon absolute Spitzenleistungen.
Obwohl in normalen Punktrunden oder im Training sogar schon das Optimum von 400 
Ringen erzielt wurde, liegt der Weltrekord zur Zeit bei 399 Ringen, da Rekorde nur
bei internationalen Topereignissen (Weltcup, WM, EM, Olympia) anerkannt werden.

Haben zwei Schützen einer Paarung nach 40 Schuß das selbe Endergebnis (z.B. 391 : 391)
erreicht, so wird der Sieger mittels Stechschuß ermittelt. Ein einziger Schuß kann
dann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Zuerst werden maximal 3 Stechschüsse
auf ganze Ringe abgegeben. Unterscheiden sich die beiden Ergebnisse dann noch nicht ,
wird der eh schon kleine 10er, aber auch alle anderen Ringe, nochmals in 10 gleiche
Teile unterteilt und das Stechen auf Zehntelwertung weitergeführt.
Damit kann ein Schütze dann Ringergebnisse wie z.B. 8,9; 10,1 bis 10,9 erzielen.
Für die Durchführung jedes Stechschusses haben die beiden Konkurrenten nach dem
Startsignal des Schiedsrichters 75 Sekunden Zeit. Der Schütze mit der höheren
Ringzahl gewinnt die Paarung.

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